91 - Achse über Goldgrube/Hechtsheimer Straße

Erstellt von DanielL am 14. Mai 2023 - 20:42 Uhr.

Hallo,
auch wenn ich gewisse Argumente für die mögliche Anbindung des Heiligkreuzviertels über die Goldgrube und Hechtsheimer Straße nachvollziehen kann, sehe ich diese Realisierung aus den folgenden Gründen in der Gesamtabwägung kritisch:
1. Mit dem Bau von Oberleitungen erfolgt ein massiver Eingriff in den sehr alten, und gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels so wertvollen Baumbestand.
2. Beide Straßen ermöglichen nicht die Realisierung einer eigenständigen Trasse für die Straßenbahn. Deshalb führt dies zu einer noch höheren Lärmbelastung, da kein lärmarmes Rasenbett gebaut und genutzt werden kann. Die bereits in Teilen eingesetzten Elektrobusse bringen in Bezug auf die Lärmbelastung wirklich einen Fortschritt und sind diesbezüglich zu bevorzugen.
3. Die Verkehrsbelastung in beiden Straßen ist zu den Hauptverkehrszeiten bereits grenzwertig. Die Busse können aktuell an einigen Stellen Buchten nutzen für die Anfahrt von Haltestellen und schränken damit den Verkehrsfluss nicht ein. Dies wäre bei Straßenbahnen definitiv anders und auch teils gefährliche Überquerungen der Straße von Passanten wird es dann geben. Damit drohen noch längere Staus und höhere Lärmbelastungen für die Anwohner. Die Untersuchungen zu geringerem Individualverkehr in der Zukunft können in diesem Kontext nicht mehr herangezogen werden als Argumente für die Straßenbahn aufgrund des massiven Ausbaus des Hauptsitzes von Biontech; auch die Bevölkerungsprognose muss überdacht werden, mit der Folge eines anhaltend höheren Niveaus des Individualverkehrs als erwartet.

Thema: An welchen Orten sollte aus Ihrer Sicht besonders Rücksicht genommen werden und warum?
Status: Nicht beantwortet
Kommentare: 5
Neutral: 0
Nein: 5
Ja: 3

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Kommentare

zu 1. In besonders sensiblen…
Erstellt von Daniel Meisner am 15. Mai 2023 - 12:36

zu 1. In besonders sensiblen Bereichen kann auf kurzen Abschnitten notfalls auf die Oberleitung verzichtet werden. Dann überbrückt eine während der Fahrt geladene Batterie den oberleitungslosen Abschnitt. Sollte der ein oder andere Baum gefällt werden müssen, dürfte die Stadt zur Ersatzpflanzung im Umfeld verpflichtet sein.
zu 2. Während Verbrennungsmotoren, insbesondere solche von Bussen (E-Busse natürlich nicht) und Lkws beim Anfahren aufheulen, sind Elektromotoren von modernen Straßenbahnen leise. Das Rollgeräusch der Metallräder auf den Schienen ist durch Abschirmungen am Fahrzeug und schwingungsdämmende Bauweise des Fahrwegs gering.
Mit der Straßenbahn können wesentlich mehr Menschen bei gleichen Personalbedarf befördert werden, denn ein Straßenbahnwagen mit durchschnittlicher Länge bietet rund 35% mehr Sitzplätze als ein Gelenkbus (auch Auf E-Busse zutreffend).
Überall dort, wo Straßenbahnen eine vorherige Buslinie ersetzten, stiegen die Fahrgastzahlen deutlich an.
zu 3. Es geht doch darum diese grenzwertige Verkehrsbelastung (einzig und allein verursacht durch die Massen an PKW) zu verbessern. Die größte Gefahr für Passanten dürfte der MIV und mangelnde Infrastruktur (Fußgängerüberwege und Fußgängerampeln) sein. Wo die Straße vom Autoverkehr beherrscht wird, gehen die Geräusche der Straßenbahn in der allgemeinen Geräuschkulisse unter. Das derzeitige MIV-Stau-Chaos kann so nicht weiter gehen, weshalb wir unbedingt für weniger Autos auf den Mainzer Straßen sorgen MÜSSEN. Das wiederum gelingt mit dem Ausbau des Straßenbahnnetztes über bestehende Verkehrsstraßen.

Sie schreiben in Bezug auf…
Erstellt von Christoph Sohn am 15. Mai 2023 - 20:53

Sie schreiben in Bezug auf Goldgrube/Hechtsheimer: " Beide Straßen ermöglichen nicht die Realisierung einer eigenständigen Trasse für die Straßenbahn. "
Ich kann nicht nachvollziehen, warum das der Fall sein sollte.

Gleiche Meinung...
Erstellt von mz-alex am 15. Mai 2023 - 23:15

Strassenbahn ist lauter als Bus..ist Physik...Stahlräder auf Schienen= Körperschall, ansonsten bräuchte man ja keine schallmindernde Rasengleise.
Die Fahrgastzahlen werden durch den Wegfall von bestehenden Buslinien erzeugt und Zuzug im HKV. Das kann man in Stosszeiten auch über Elektrobusse steuern. Es geht doch vorrangig um Anbindung des HKV und nicht um Abschaffung des "motorisierten Individualverkehrs/MIV"!

Ohne große Erschütterungen…
Erstellt von Daniel Meisner am 16. Mai 2023 - 13:30

Ohne große Erschütterungen bieten Straßenbahnen einen wesentlich besseren Fahrkomfort als Busse.
Wo die Straße vom Autoverkehr beherrscht wird, gehen die Geräusche der Straßenbahn in der allgemeinen Geräuschkulisse unter.
Es geht um die Anbindung des HKV und der gesamten Oberstadt. Es geht außerdem darum, die Stadt vom ständigen MIV-Stau-Chaos zu befreien. Dies geht mit einer Erschließung durch leistungsstarken Straßenbahnen. Eine leistungsstarke Straßenbahnanbindung ist gegeben, wenn möglichst viele Menschen von ihr profitieren, sprich mit ihr fahren können. Eine Straßenbahn ersetzt ca. 150 PKW.

Ich nehme an, mit …
Erstellt von Christoph Sohn am 16. Mai 2023 - 20:20

Ich nehme an, mit "motorisiertem Individualverkehr" meinen Sie hauptsächlich PKWs. Bei der Verkehrswende geht es zwar nicht um deren Abschaffung, aber durchaus um deren Reduktion, vor allem im Innenstadtbereich. Das ist angesichts der Belastungen dritter und der gigantischen Infrastrukturkosten ein sinnvolles Ziel.